Sprich mit mir
«Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt» (Wilhelm von Humboldt 1767-1835)
Die Sprache
Die Sprache ist Grundvoraussetzung für erfolgreiche Bildung, soziale Kontakte und Integration in die Gesellschaft.
Kinder lernen aus eigenem Antrieb die Sprache und erobern darüber den Zugang zur Welt. Über sie kann das Kind Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche und Eindrücke mitteilen und von anderen erfahren. Sprache beflügelt die Gedanken und motiviert zum Handeln und Erfahrungen machen.
Die Sprachbildung unterstützen
Was können Sie tun?
Sprechen Sie im Alltag viel mit Ihrem Kind.
Lassen Sie Ihr Kind mit anderen Kindern spielen. Ermöglichen Sie ihm möglichst viel Kontakt zu deutschsprachigen Kindern und Erwachsenen.
Hören Sie Ihrem Kind zu und versuchen Sie, es genau zu verstehen.
Führen Sie interessante Gespräche mit Ihrem Kind: Berichten Sie von Erlebnissen, erzählen Sie Geschichten, erklären Sie die Welt.
Begleiten Sie Ihr Kind in die Welt der Medien. Entdecken Sie Bücher, TV, Smartphone und das Internet gemeinsam.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind in Ihrer stärksten Sprache. So werden Ihre Gespräche lebendig und reichhaltig. Wenn Ihr Kind zuhause mehrere Sprachen erlebt, kann es davon nur profitieren.
Weitere Informationen dazu
- www.Kinder-4.ch
- Wie mein Kind die Sprache entdeckt: Wie mein Kind die Sprache entdeckt (sikjm.ch)
- Ablauf der Sprachentwicklung: Wie spricht mein Kind?
- Diverse Informationen: www.kindersprache.ch
- Verse und Reime: https://www.vers-und-reim.net/
- Buchstart – frühe Sprachförderung
(Hier finden Sie Informationen zur frühen Sprachförderung) - Bibliotheken Thurgau
(Hier können Sie Bücher ausleihen) - Kantonsbibliothek Thurgau
(Hier finden Sie Bücher in verschiedenen Sprachen) - Verein Bibliotheken der Kulturen
(Hier finden Sie Veranstaltungen in verschiedenen Sprachen) - Buch: Wie Kinder Sprachen lernen: Und wie wir sie dabei unterstützen können. Tracy, R. (2008): Tübingen: Francke.
- Buch: Elternratgeber Zweisprachigkeit, Informationen & Tipps zur zweisprachigen Entwicklung und Erziehung von Kindern, Anja Leist-Villis. Tübingen: Staufenburg
FAQ
Beobachten Sie Ihr Kind und gehen Sie darauf ein, wenn es Ihnen etwas erzählt. Sprechen Sie im Alltag viel mit Ihrem Kind, hören Sie ihm zu und versuchen Sie es genau zu verstehen. Berichten Sie von Erlebnissen, benennen Sie Dinge, erzählen Sie Geschichten, erklären Sie die Welt. Helfen Sie ihm, Gedanken und Gefühle auszudrücken. Und verzichten Sie darauf, es abzufragen („Wie heisst das?“) oder zum Nachsprechen zu drängen. Entdecken Sie gemeinsam Spiele, Bücher, Lieder oder Reime. Begleiten Sie ihr Kind bei der Nutzung von TV, Smartphone und Tablet.
Filme zu konkreten altersgemässen Fördermöglichkeiten finden Sie unter kinder-4.ch
Die Mütter- und Väterberatung in Ihrer Gemeinde oder Ihre Kinderärztin oder Ihr Kinderarzt berät Sie, wenn Sie unsicher sind bezüglich der sprachlichen Entwicklung ihres Kindes.
Ihr Kind ist im Kindergarten willkommen, auch wenn es noch kein Deutsch spricht. Wenn Ihr Kind 1–2 Jahre vor dem Kindergarten eine Kita, Tagesfamilie oder Spielgruppe besucht, ist es besonders gut auf den Kindergarten vorbereitet.
Wenn Sie unsicher sind bezüglich der sprachlichen Entwicklung ihres Kindes können Ihnen verschiedene Stelle Unterstützung bieten. Das kann die Mütter- und Väterberatung in Ihrer Gemeinde, das Betreuungspersonal in Spielgruppe oder Kita, oder Ihre Kinderärztin oder Ihr Kinderarzt sein. Sie können sich auch an die Schulpsychologie und Logopädie des Kantons Thurgau wenden.
Vermeiden Sie es, das Kind in stressigen Situationen zum Sprechen aufzufordern, und setzen Sie es nicht unter Druck. Versuchen Sie, ihm Freude an der Sprache zu vermitteln.1 Wenn das Kind oder die Eltern einen Leidensdruck verspüren, wird zeitnah eine logopädische Abklärung empfohlen. So erhalten Sie Informationen und Tipps, wie Sie ihr Kind unterstützen können.
Nehmen Sie Ihr Kind ernst und achten Sie darauf, dass es nicht ausgelacht wird. Achten Sie als Eltern darauf, dass Sie mit dem Kind nicht zu schnell sprechen. Wenn das Kind ausserhalb der Familie nicht verstanden wird, ist eine logopädische Abklärung sinnvoll. Wenn die Auffälligkeit nur die Laute «sch» oder «r» betrifft (z.B. Suhe statt Schuhe; lot statt rot), ist das auch bei Vierjährigen kein Grund zur Sorge.
Ein natürlicher Kontakt mit Deutsch sprechenden Menschen ist schon bei sehr jungen Kindern im Alter von 1–2 Jahren sinnvoll. Dazu eignet sich z.B. eine Kita oder Eltern-Kind-Anlässe. Ab 2.5–3 Jahren bietet sich alternativ zur Kita der Besuch einer Spielgruppe an.
Auch wenn Sie als Eltern kein Deutsch sprechen, können Sie ihrem Kind dabei helfen. Treffen Sie sich mit Erwachsenen und Kindern, die Deutsch sprechen: auf dem Spielplatz, in der Ludothek, in einer Krabbel- oder Spielegruppe oder in einer Kita. Je früher und je öfter ein Kind Kontakt zu deutschsprachigen Kindern hat, desto mehr lernt es.
Sprechen Sie als Eltern mit Ihrem Kind in Ihrer stärksten Sprache. Das ist in der Regel diejenige Sprache, in der Sie denken oder träumen. Sprechen Sie auch Deutsch? Dann hilft es dem Kind, wenn Sie regelmässig ein Buch auf Deutsch vorlesen oder im Gespräch mit deutschsprachigen Menschen (z.B. beim Einkaufen, beim Warten auf den Bus) Deutsch sprechen. Sprachmischungen sind bei jungen Kindern üblich und kein Grund zur Sorge.
Zwei Halbtage pro Woche braucht es mindestens, damit junge Kinder mit der deutschen Sprache vertraut werden. Je früher und je öfter ein Kind Kontakt zu deutschsprachigen Kindern hat, desto mehr lernt es. Die Deutschkenntnisse erleichtern dem Kind den Eintritt in den Kindergarten und in die Schule.
Wenn es sich mit Gleichaltrigen im Spiel verständigen und seine Bedürfnisse sowie Gefühle in Wort ausdrücken kann. Grundsätzlich gibt es aber keine Mindestanforderungen: Der Besuch des Kindergartens ist nicht an bestimmte Deutschkompetenzen gebunden.